Une semaine de voyage – Part 2: Nice

Wie bereits angekündigt, kommt nun die Fortsetzung des Urlaubsberichtes.
Mit dem Zug ging es also von Marseille nach Nizza, wo wir ebenfalls eine Unterkunft bei AirBnB gebucht hatten. Diese lag etwas außerhalb des Zentrums im höher gelegenen Teil der Stadt,welche mit Öffis aber gut zu erreichen war.

Nachdem wir unser Gepäck in unserem Zimmer abgestellt hatten, fuhren wir zurück Richtung  Stadtkern, um zur berühmten “Promenade des anglais” zu gehen – einer Strandpromenade, welche sich über mehrere Kilometer erstreckt.
Als wir dort ankamen, ging gerade die Sonne unter und ein dementsprechend tolles Bild bot sich uns. Dies musste natürlich auf Fotos festgehalten werden (so gut wie möglich..) und wir nutzen die Dämmerung, um noch ein wenig die Luxushotels entlang der Promenade zu bewundern. Da sind schon einige beeindruckende Gebäude dabei, bei denen man sich nicht traut, nach den Preisen pro Nacht zu googlen.

Nach einem Abendessen mit Meerblick schlenderten wir über den “Place Massena”, der wohl erst vor 3 Jahren renoviert wurde. Das Ganze ist meiner Meinung nichts wirklich besonderes – benutzt man die Öffis, kommt man aber so oder so daran vorbei.
Weiter ging es die “Rue de Jean Médecin” entlang, DIE Shoppingstrasse Nizzas.
Dabei kamen wir an einem Kino vorbei und sahen, das gerade erst der Film “La La Land” begonnen hatte.Ganz spontan kauften wir uns noch schnell zwei Tickets, um den Oskar-Abräumer auch einmal selbst gesehen zu haben. Der Film war wirklich schön abzuschauen und hatte nicht das klischeehafte “Happy-Ending”, aber vollständig vom Hocker gehauen hat der er mich dann doch nicht.


Der Sonnenschein des nächsten Tages lud uns förmlich ein, erneut eine Fahrradtour zu machen. In Nizza gibt es ein ähnliches Ausleihsystem wie in Marseille und so fuhren wir schon wenig später in Richtung der Strandpromenade.
Diese ging es dann entlang – dieses Mal auf Fahrradwegen – und es gibt nichts Schöneres als bei strahlendem Sonnenschein, entlang des türkisfarbenen Meeres zu fahren. An einem Ende angekommen drehten wir um und fuhren bis zur Altstadt, die am entgegengesetzten Ende lag. Diese Fahrt war aufgrund des Gegenwindes nicht ganz so entspannt und so setzten wir uns erst einmal an den Strand, um ein wenig in der Sonne zu entspannen.

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Ohne Sonnencreme sollte man das natürlich nicht allzu lange tun und so setzten wir uns wieder in Bewegung. Wir gingen ein Stück die Küstenstraße entlang, um einen Felsvorsprung zu umrunden, in welchen ein enormes Kriegerdenkmal gehauen ist. Weiter ging es zum Hafen, der aber deutlich kleiner und weniger beeindruckend ist, als der in Marseille. Um unser eigentliches Ziel zu erreichen, ging es mal wieder einen netten Anstieg hoch – wir wollten nämlich auf den “Colline de Château”.
Bei diesem handelt es sich um einen Hügel, auf dem ursprünglich mal ein Schloss stand, von dem heute aber nur noch einige Mauerreste und ein künstlich angelegter Wasserfall übergeblieben sind. Wie sollte es auch anders sein, hat man aber einen super Ausblick in alle Himmelsrichtungen, weshalb der Colline auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

Um nocheinmal etwas Anderes zu sehen, stiegen wir auf dem Rückweg auf der Seite der Altstadt zurück aufs Meeresniveau hinunter und fanden uns so bereits kurz später in einem dichten Labyrinth aus kleinen Gässchen und Plätzen wieder. Ein kleiner Laden reite sich an den nächsten und von Gewürzen, Oliven und Trockenfrüchten hin zu verschiedensten Ölsorten war alles zu finden.
Dabei hatte das Ganze aber einen individuelles Flair und ähnelte keinesfalls den modernen kommerziellen Einkaufsstraßen, auf denen sich alles ähnelt.
In diesem Teil der Stadt fanden wir auch endlich einen Crêpes-Stand, welcher diese französische Spezialität nicht zu horrenden Touristenpreisen verkaufte. Den obligatorischen Crêpe konnten wir nun also auch von unserer ToDo-Liste streichen und unseren mittlerweile schmerzenden Füßen kam dieser kleine Zwischenstopp ebenfalls ganz recht. Die gelaufenen Kilometer der letzten Tage machten sich mittlerweile ziemlich bemerkbar, weshalb wir uns dazu entschieden, einen entspannten Abend in unserer Unterkunft zu verbringen. Wir schlenderten noch ein wenig die Haupteinkaufsstraße entlang, blieben aber erfolglos und nahmen dann die Tram zurück.

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Abends empfahl uns unser Vermieter für den nächsten Tag noch einen Besuch in Monaco . Ein Blick ins Internet zeigte, dass das Königsreich nur 25 Minuten mit dem Zug entfernt lag – die Gelegenheit muss man natürlich nutzen.
Am nächsten Morgen schauten wir uns aber zuerst noch die russische Kathedrale direkt in der Nachbarschaft von unserer Unterkunft an und mir gefiel sie wirklich gut. Die Architektur ist ganz anders als die “typisch” französischen Kathedralen, die hier so gut wie in jeder größeren Stadt zu finden sind. Die Kathedrale fiel mit ihren kugelförmigen grünblau gehaltenen Dachspitzen schon von Weitem auf und man hatte das Gefühl, in eine ganz andere Kultur einzutauchen. Im Inneren war fast alles vergoldet und so gut wie jeder freie Platz des Altarraumes war mit der Abbildung eines Heiligen geschmückt – Fotos durfte man leider nicht machen.

Weiter ging es zum Bahnhof, um unseren kleinen Monacotrip zu starten. Die Tickets waren schnell gekauft und kurz später saßen wir bereits im Regionalexpress. Einen Stadtplan hatten wir natürlich nicht und da wir nicht wussten, ob man in Monaco noch französisches Handynetz hat, lud ich mir am Bahnhof noch schnell eine Offlinekarte herunter. Letztendlich ziemlich unnötig – erstens hat man in Monaco noch Netz und zweitens ist das “Land” flächenmäßig sehr überschaubar, sodass man auch sehr gut ohne Karte zurechtkommt.

Aus Platzmangel, wird in Monaco vieles in die steile Felsküste gebaut; so auch der Bahnhof. Um ans Tageslicht zu kommen, muss man erstmal den Fahrstuhl nehmen und oben angekommen stellten wir erst einmal fest, wie klein Monaco doch ist. Wenn man vor der Bahnhofshalle steht, sieht man unter sich bereits den Hafen – stellt sich nur die Frage, wie man dort nun am einfachsten hingelangt. Wie gesagt, viel Platz für Straßen und Fußwege gibt es nicht und so sind die Wege ziemlich ineinander verschachtelt. So führt unter der Straße der Fußweg, bzw. besser gesagt die Treppe hindurch, die einem den Zugang zum Wasser erlaubt. Blickt man von dort aus Richtung Bahnhof zurück, schaut man auf einen Berghang, der nur so mit Häusern zugekleistert wurde. Diese sind natürlich auch alle mehrstöckig – ich sage nur Platz sparen. Dreht man sich nun wieder Richtung Hafen, springen einem direkt die Luxusyachten ins Auge. Natürlich auch mehrstöckig, mit billigen Fischerbötchen wird sich hier nicht abgegeben.

Im Hafen herrschte auch eine unüberhörbare Geräuschkulisse: Überall waren Renovierungsarbeiten am Gange und auch auf den Yachten selbst wurde fleißig gearbeitet und geputzt. Anscheinend wurde die Stadt gerade für den Sommer und somit auch die betuchten Besucher auf Vordermann gebracht; momentan fand ich sie aber nicht sehr einladend.
Wir flüchteten dem Lärm und machten uns auf dem Wge zu dem berühmten Cassion Monacos. Das Gebäude an sich ist schon ziemlich schön anzuschauen, die Autos die davor parken natürlich auch. Der Eingang war von zwei Rolls-Royce gesäumt, denen schloss sich dann der Ferrari und der Mercedes an und überall posten die Hardcore-Touristen an den Autos. Dann kam auch noch der Besitzer des Ferraries aus dem Gebäude, stieg in seinen bereits vorgefahrenen Luxusschlitten ein und war direkt von einem Meer von Kameras und Handys umgeben – ein ganz lustiges Schauspiel :D.

Als nächstes wollten wir uns den Fürstenpalast anschauen und mussten natürlich mal wieder einen wundervollen Anstieg hochsteigen (das vermisse ich hier in Nancy nicht…). So beeindruckend wie beispielsweise der Buckingham Palace ist er dann aber doch nicht, von dem Plateau aus hat man jedoch noch einmal eine schöne Aussicht auf beide Seiten der Stadt. Da wäre einmal die Seite mit dem Hafen, die wir bereits kannten; auf der anderen Seite eröffnete sich uns aber noch ein weiterer Hafen mit anschließenden Wohnhäusern, der von Weitem bedeutend schöner aussah.

An den Palastvorplatz schließt sich die Altstadt an, die mir persönlich am besten gefallen hat. Wieder einmal führen kleine Gassen durch das Labyrinth an bunten Häusern und man lässt den Lärm des Hafens endgültig hinter sich. Wir liefen vorbei an kleinen Läden und Cafés und fanden letztendlich bezahlbare Crêpes – nichts im Vergleich zu den 7 Euro für einen Crêpe mit Zucker im Hafen.
Gestärkt ging es dann mit der Erkundung der Altstadt weiter und schließlich kamen wir an der “Cathédrale de Monaco” an, in der auch die fürstlichen Verstorbenen ihre Ruhestätten haben. Der helle Bau sah im strahlenden Sonnenschein wirklich wunderschön aus und wenn man aus der Kirche heraustritt, schaut man auf das türkisfarbene Meer.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof fanden wir zum Glück einen Aufzug, der uns einen erneuten Anstieg zu den Gleisen ersparte. Dieses Mal war der Zug jedoch gesteckt voll – es arbeiten anscheinend eine Menge Leute aus Nizza in Monaco und wir hatten genau die Rushhour für unsere Heimfahrt gewählt. Wir fuhren ja aber nicht allzu lang und deswegen war dies auch noch zu verkraften.
Nun war unser letzte Abend im Süden schon gekommen und wir hatten uns über TripAdvisor ein singalesisches Restaurant für unser Abendessen herausgesucht. Wir gingen ein letztes Mal die beleuchtete Strandpromenade und Küstenstraße entlang und ließen den Abend bei einem super leckeren Essen ausklingen.


Am nächsten Mittag fuhr auch schon unser Zug zurück nach Nancy und das regnerische Wetter machte uns den Abschied nicht ganz so schwer. Wir hatten einen Direktzug erwischt und saßen so 9 1/2 Stunden auf den gleichen Plätzen – in der Zeit kann man auch nach Sri Lanka fliegen…
In Nancy wurden wir freundlich von leichtem Nieselregen empfangen; mit Sonne und angenehmen Temperaturen sollte es vorerst auch erst einmal wieder vorbei sein.
Am nächsten Morgen fuhr Ali dann auch wieder nach Hause und unser gemeinsame Urlaub war leider schon wieder vorbei. Ich kann aber jedem empfehlen, die Côte d’Azur zu besuchen – die Landschaft dort ist einfach traumhaft.

A bientôt,

Friederike

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